Gesamthistorie

Die komplette Geschichte der Musikkapelle Reute-Gaisbeuren


Die junge Kapelle Kümmerazhofen
Die junge Kapelle Kümmerazhofen

Die Aufzeichnungen vor 1900 sind nur sehr spärlich. Sicher wurde damals mehr musiziert als geschrieben. Aus der Überlieferung ist uns jedoch bekannt, dass bereits seit etwa 1850 in Reute mit Blasmusikinstrumenten von Einheimischen Volks- und Tanzmusik gespielt wurde. Nach dem Krieg 1870/71 formierte sich erstmals eine größere Zahl musikalisch begabter und ideal eingestellter Bürger zu einer größeren Gemeinschaft. Sie beschafften sich Noten und Instrumente und waren bis 1874 so weit vorangekommen, dass ab diesem Jahr regelmäßig Konzerte abgehalten wurden. Auch die kirchlichen Feiertage sowie die Feste der Vereine wurden mit musikalischen Auftritten umrahmt und gestaltet.

 

Bis 1900 war der in Kümmerazhofen geborene Anton Strudel Dirigent der Kapelle. Er zeichnete sich vor allem dadurch aus, dass er sehr viele Jungmusikanten ausbildete und mit ganz bescheidenen Mitteln Noten und Instrumente kaufte. Bei ihm erwarb sich auch der später so erfolgreiche Dirigent Fritz Frommelt die erste musikalische Ausbildung. Sein Nachfolger bei der Musikkapelle Reute als Dirigent war Fritz Bauer aus Reute.

 

Von 1912 bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges oblag die Leitung der Kapelle Reute Oberlehrer Stegmann. Während des 1. Weltkrieges hielt Wilhelm Maucher aus Gaisbeuren die Kapelle zusammen. Dieses wurde notwendig, weil Stegmann als Offizier gleich zu Beginn des Krieges eingezogen wurde.

 

Wilhelm Maucher - Vorstand von 1926 bis 1947
Wilhelm Maucher - Vorstand von 1926 bis 1947

Fritz Frommelt spielte bis 1906 bei der Musikkapelle Reute und gründete dann vorwiegend mit jungen Musikern in Kümmerazhofen eine zweite Musikkapelle innerhalb der Pfarrgemeinde Reute. Sein Vater Alois Frommelt und einige weitere von der älteren Garde hielten zu dem jungen Talent und unterstützten seine Arbeit. Ab diesem Zeitpunkt wetteiferten die beiden Musikkapellen miteinander. Bei vielen kirchlichen Anlässen und sonstigen Festlichkeiten traten beide Kapellen an.

 

Der bereits im Jahre 1884 gegründete Musikverein Reute unterstützte mit seinen Mitgliedern die Kapelle in Reute. Die junge Musikerschar aus Kümmerazhofen war fast ganz auf sich selbst gestellt. Umso mehr Energie und Ausdauer entwickelte die junge Kapelle aus Kümmerazhofen mit ihrem noch nicht einmal 20 Lenze zählenden Dirigenten und konnte auf diese Weise bald die Sympathie und Unterstützung des Militärvereins erwerben. Im Vereinsprotokoll ist darüber lediglich vermerkt, dass mehrere Mitglieder wohnhaft in Kümmerazhofen aus dem Musikverein Reute ausgetreten sind. Außerdem hatte der Vereinsausschuss beschlossen, dass die „ausgeschlossenen Musiker die Mützen abzugeben haben“. Sicher war die Zeit nach der Trennung und der Bildung einer zweiten Kapelle für alle Beteiligten nicht leicht.

 

Höhepunkte im Jahresablauf des Vereins waren die „Christbaumfeiern“ an Weihnachten mit Musikvorträgen, Theaterspiel und Losverkauf sowie das „Königsfest“ (zu Ehren des württembergischen Königs). An diesem Königsfest gab es nach dem Festgottesdienst einen gemeinsamen Frühschoppen in der „Sonne“ und am Nachmittag das Hauptfest im „Hirsch“ mit der Kapelle Reute, während die Kapelle Kümmerazhofen nach dem Gottesdienst mit dem Militärverein in den „Stern“ einzog und dort den ganzen Tag musizierte.

 

1907

Die Kapelle Reute wirkt bei der Fahnenweihe in Molpertshaus mit.

 

1908

Die junge Kapelle aus Kümmerazhofen beteiligt sich an der Fahnenweihe in Wurzach.

 

1909

Beide Kapellen (Reute und Kümmerazhofen) besuchen das große Bezirksmusikfest in Waldsee und beteiligen sich am Wertungsspiel. Beide Kapellen schneiden gut ab; die höhere Punktzahl erlangt jedoch die Kapelle aus Kümmerazhofen.

 

1910

Beteiligung an der Fahnenweihe des Musikvereins Weingarten von der Kapelle Reute. In diesem Jahr wird das 25-jährige Jubiläum des Musikvereins Reute gefeiert. Es beginnt mit Böllerschießen, Festgottesdienst, nachmittags ist Festzug in allen Straßen von Reute. Beschlossen wird das Jubiläum mit Auftritten auf dem Reutener Festplatz. Die Jubilare bekommen Diplome überreicht.

 

1913

Die Kapelle Reute nimmt am Wertungsspiel in Friedrichshafen teil. Das Wertungsspielergebnis lautete: 1c-Preis mit 73 Punkten.

 

1914

Der 1. Weltkrieg beeinflusste und bestimmte auch das Vereinsgeschehen. Der Ausschuss beschloss, jedem Mitglied beim „Ausmarschieren“ eine Unterstützung von 2 Mark zu geben. Außerdem beteiligte sich die Kapelle am Trauergottesdienst von allen gefallenen Kameraden.

 

Nach dem 1. Weltkrieg vereinigten sich die beiden Kapellen von Reute und Kümmerazhofen unter Dirigent Fritz Frommelt. Diesen Zusammenschluss hat Dirigent Fritz Frommelt und Bassist Josef Heinrich, der bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges bei der Kapelle Reute spielte, nach einer schweren Schlacht an der Westfront einander feierlich gelobt. Nach der glücklichen und unversehrten Heimkehr vom Krieg wurde dieses Versprechen in die Tat umgesetzt.

 

Die Not der Nachkriegs- und Inflationszeit erschwerte die Aufbauarbeit in Kapelle und Verein. Ab 1924 wurden die Mitglieder mit einer Rentenmark halbjährlich zur Deckung der Vereinsauslagen herangezogen. Kein Wunder, dass Josef Schuhmacher von seinem Vorstandsamt zurücktreten wollte. Doch er musste bis zum Jahre 1926 im Amt bleiben. Jahrelang stellte er seine Wohnstube den Musikern als Proberaum zur Verfügung. Zu seinem Nachfolger wurde Wilhelm Maucher aus Gaisbeuren gewählt.

Dirigent Fritz Frommelt in seinen besten Jahren
Dirigent Fritz Frommelt in seinen besten Jahren

Dirigent Fritz Frommelt vergrößerte in dieser schwierigen Zeit seine Kapelle und führte sie zu beachtlichen musikalischen Erfolgen. Sein Idealismus erschöpfte sich aber nicht nur in den vielen Proben und Aufführungen, sondern er gewährte dem Verein auch materielle Hilfe. So legte er zum Beispiel im Jahre 1926  Geld in die Kasse, damit man auch für den Fähnrich und den Fahnenbegleitern Uniformen beschaffen konnte.

 

1925

Die Musikkapelle Reute-Kümmerazhofen nimmt am Bezirksmusikfest in Leutkirch teil. In der Oberstufe konnte man sich mit Wagners „Rheingold“ gut platzieren.

 

1926

Beim schon traditionellen Osterkonzert im „Hirsch“ präsentiert sich die Kapelle in neuen Uniformen, welche die Musiker überwiegend selber bezahlen mussten.

 

1927

Es wurde eine seit dem 1. Weltkrieg untergegangene Gepflogenheit wieder erneuert; die Kapelle machte während des Sommers Besuche in den Teilorten der Pfarrgemeinde. Die Mitglieder wurden zu Gartenkonzerten eingeladen, welche in Gaisbeuren, Möllenbronn, Durlesbach, Enzisreute und Kümmerazhofen abgehalten wurden.

 

1928

Die Musiker mit Dirigent Frommelt besuchen das Musikfest in Kißlegg und befinden sich zum Abschluss in harter Konkurrenz in der Oberstufe mit der Musikkapelle Diepoldshofen. Beide Kapellen sind punktgleich, so dass der erste Platz durch Würfeln entschieden wird. Reute hatte dabei kein Glück.

 

1929

Die Kapelle wirkt an der Fahnenweihe des Musikvereins Baindt mit. Dies war für die Reutener Musiker wohl fast eine Selbstverständlichkeit, denn Dirigent Fritz Frommelt leitete in diesen Jahren neben seiner Kapelle auch noch die Kapelle aus Baindt. Es sei hier vermerkt, dass als Verkehrsmittel nur das Fahrrad zur Verfügung stand.

 

1931

Bei der nachmittags abgehaltenen Generalversammlung wird Dirigent Fritz Frommelt für 25-jährige Dirigententätigkeit geehrt. Der Verein schenkt eine Standuhr, die Gemeinden Reute und Gaisbeuren drückten ihre Anerkennung durch Überreichung einer goldenen Taschenuhr aus.

 

1933

Die Kapelle Reute-Gaisbeuren befindet sich auf einem Höchststand, sie nimmt beim Bezirksmusikfest in Waldsee am Wertungsspiel in der Kunststufe teil. Sie erringt vor verschiedenen Stadtorchestern mit der „Egmont-Ouvertüre“ von Beethoven als Selbstwahlstück und dem Stundenchor „Erwachen der Nation“ einen 1a-Preis.

1934

Musikkapelle und Verein werden zwangsweise dem „Süddeutschen Musikerverband“ und somit dem Schutz der Regierung unterstellt.

 

1935

Fünfzigjähriges Vereinsjubiläum mit kameradschaftlichem Musikertreffen.

15 Kapellen beteiligen sich am Festzug„durch alle Straßen von Reute“. Auf dem Festplatz bei Eugen Schrage findet die Schlusskundgebung mit Gemeinschaftsvorträgen der anwesenden Kapellen statt.

Mit dieser Besetzung war die Kapelle auf dem Höchststand ihrer Leistungen bis zum 2. Weltkrieg.
Mit dieser Besetzung war die Kapelle auf dem Höchststand ihrer Leistungen bis zum 2. Weltkrieg.

1938

Die Kapelle nimmt am Bezirksmusikfest in Wurzach teil. Beim Wertungsspiel wird in der Oberstufe nach der Stadtkapelle Leutkirch die höchste Punktzahl erreicht.

 

Weitere Aufschriebe sind während des Dritten Reiches im Vereinsprotokoll nicht enthalten. Vermutlich zogen es die Verantwortlichen des Vereins vor, zwar zu allem noch ihre eigenen Gedanken zu haben, jedoch es nicht mehr zu wagen, ihre Meinung auszusprechen oder gar schriftlich niederzulegen.

 

Eugen Maucher, Mitglied des 1. Landtags von Südwürttemberg-Hohenzollern und von 1953 bis 1976 Mitglied des Deutschen Bundestages, half nach dem Krieg maßgeblich mit beim Wiederaufbau des Musikvereins.
Eugen Maucher, Mitglied des 1. Landtags von Südwürttemberg-Hohenzollern und von 1953 bis 1976 Mitglied des Deutschen Bundestages, half nach dem Krieg maßgeblich mit beim Wiederaufbau des Musikvereins.

1947

Mit Genehmigung der Besatzungsmacht fand im „Hirsch“ die Wiedergründung des Musikvereins statt. Zum Vorstand wurde auf Vorschlag von Dirigent Fritz Frommelt Eugen Maucher, der Sohn des langjährigen Vorstandes Wilhelm Maucher, gewählt.

 

Das Interesse an der Wiedergründung des Musikvereins war bei der ganzen Bevölkerung sehr groß. Ohne die Zustimmung der Besatzungsmächte abzuwarten, hatte Dirigent Frommelt die Musiker, soweit sie von Krieg und Gefangenschaft heimgekehrt waren, wieder zur alten Gemeinschaft vereint. Längst wurde auch mit der Probenarbeit und der Ausbildung von Jungmusikern begonnen. So konnte bereits die Gründungsversammlung von der Kapelle mit flotter Marschmusik eröffnet werden. Der furchtbare Krieg riss auch Lücken in die Reihen der Mitglieder. Von den aktiven Musikern sind gefallen bzw. vermisst: Hans Hertkorn aus Reute, Karl Gschwind aus Kümmerazhofen, Anton Nennig aus Enzisreute und Otto Stollsteiner aus Kümmerazhofen.

 

In der Gründungsversammlung nach dem Krieg wurden auch die Mitgliede des gesamten Vereinsausschusses gewählt. So wird Anton Bachmann stellvertretender Vorstand, Franz Sugg Schriftführer und Josef Schwarzkopf Vereinsdiener.

Anton Bachmann, Sattlermeister in Reute, Vorstand des Musikvereins von 1948 bis 1951.
Anton Bachmann, Sattlermeister in Reute, Vorstand des Musikvereins von 1948 bis 1951.

1948 

Eugen Maucher gibt sein Amt wegen Arbeitsüberlastung ab. Zum Vorstand wird sein Stellvertreter Anton Bachmann, Reute gewählt. An Pfingsten wird zusammen mit der Stadtkapelle Aulendorf in den Löwensälen ein Doppelkonzert gegeben.

 

1949

Das Osterkonzert wird wieder zu einer festen und jährlich wiederkehrenden Veranstaltung der Musikkapelle. Deshalb wird das Osterkonzert im weiteren Bericht nicht mehr eigens erwähnt. Die Kapelle nimmt am Musikfest und Wertungsspiel in Meckenbeuren zum ersten Mal nach dem Krieg in der

Oberstufe teil. Mit Wagners „Rheingold“ wird die Beurteilung „vorzüglich“ erreicht.

 

1950

Es werden sieben Jungmusiker ausgebildet. Als neuer stellvertretender Vorstand wird Anton Hofmeister gewählt. Beim Kreismusikfest in Wolpertswende wird beim Wertungsspiel mit gutem Erfolg teilgenommen.

Josef Hepp war von 1951 bis 1966 Vorstand des Musikvereins, von 1955 bis 1971 war er Bürgermeister der Gemeinde Reute.
Josef Hepp war von 1951 bis 1966 Vorstand des Musikvereins, von 1955 bis 1971 war er Bürgermeister der Gemeinde Reute.

1951

Vorstand Anton Bachmann legt aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder, Josef Hepp wird sein Nachfolger.

 

1952 

Eine Mitgliederwerbung erhöht den Mitgliederstand auf 292. Die Musiker erhalten eine neue Uniform. Josef Heinrich wird für 50 Jahre aktive Mitwirkung geehrt.

 

1953

Nach mehreren Vorgesprächen gelingt eine gemeinsame Fasnetsveranstaltung mit dem Liederkranz Reute.

 

1954 

Zu Weihnachten gibt es ein Konzert und Theater. Die Regie führt Oberlehrer Rebmann.

 

1955 

Beim Musikfest in Bergatreute fungieren die Reutener als Patenkapelle.

 

1956 

Gemeinschaftskonzert mit den Musikern aus Bergatreute im „Adler“ in Gaisbeuren. Dirigent Fritz Frommelt erhält die goldene Musikerehrennadel für 56 Jahre Musiker sowie die goldene Dirigentenehrennadel mit Ehrenbrief für 50 Jahre Dirigententätigkeit.

 

1957 

Bunter Abend zu Gunsten der brandgeschädigten Pfarr- und Wallfahrtskirche in Reute. Freundschaftskonzert mit der Musikkapelle Bergatreute im dortigen Gemeindesaal.

Dirigent Fritz Frommelt erhält auf Antrag der Gemeinde Gaisbeuren das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Die Verleihung erfolgte durch Landrat Sailer bei einer Festsitzung im Rathaus Gaisbeuren. Mitwirkung als Patenkapelle beim Kreismusikfest in Mochenwangen. Beim Wertungsspiel wird in der Mittelstufe ein 1. Rang mit höchster Punktzahl (113) erreicht.

1958

Großes Doppelkonzert mit der Musikkapelle Baindt in der dortigen Gemeindehalle. Gartenkonzert an Fronleichnam in „Schrages Garten“. Zu Weihnachten wird die Bevölkerung zu einem Konzert geladen.

1959

Gemeinschaftskonzert mit den Baindtern im „Adler“ in Gaisbeuren.

1960

Josef Schwarzkopf beendet nach 34 Jahren seine Tätigkeit als Vereinsdiener, sein Nachfolger wird Anton Schuhmacher. Georg Doster wird als Musikant verabschiedet, jahrelang stellte er seine Wohnstube als Proberaum zur Verfügung.

1961

Es wird erneut eine Mitgliederwerbung organisiert, 67 Personen treten neu dem Verein bei. 

1962

Fahnenbegleiter Josef Wölfle hört aus gesundheitlichen Gründen auf, sein Nachfolger wird Hans Fiegel.

1963

Bei der Fronleichnamsprozession und beim nachmittäglichen Gartenkonzert präsentiert sich die Kapelle in neuen Uniformen. Im November erliegt Dirigent Fritz Frommelt einer kurzen schweren Krankheit im Alter von 76 Jahren. Beide Gemeinden und viele darüber hinaus trauern um diese verdiente Persönlichkeit. Die Lücke, die Fritz Frommelt durch seinen schnellen Tod hinterließ, war groß. Alle Musiker waren sich darüber einig, dass sie nur von einem Mann aus den eigenen Reihen, dem 1. Flügelhornisten Anton Maucher aus Dinnenried, geschlossen werden kann. Man ist deshalb befriedigt und beruhigt zugleich,als er seine Bereitschaft für diese nicht einfache Aufgabe erklärt und gleich mit der Trauermusik am Grab von Dirigent Frommelt ein neues Hoffen und Beginnen legt.

Die Musikkapelle mit den im Jahr 1963 beschafften Uniformen.
Die Musikkapelle mit den im Jahr 1963 beschafften Uniformen.

1964

Mit dem Osterkonzert stellt der junge Dirigent Anton Maucher sich und seine Kapelle mit einem gut einstudierten Programm vor. Die Premiere kann hervorragend gemeistert werden. Das Werk des großen Dirigenten Frommelt lebt fort. Dirigent und Musiker, jung und alt, halten weiterhin zusammen. Anton Schuhmacher gibt das Amt des Kassiers an Albert Rauch ab. Mitwirkung am Musikfest in Aulendorf.

1965

Für die Jungmusiker werden die Uniformen ergänzt. Zur Deckung der Vereinsauslagen wird eine Alteisensammlung durchgeführt. Beim Sommernachtfest der Narrengilde Reute wird ganztägig gespielt.

Adolf Maucher aus Kümmerazhofen war Vorstand von 1966 bis 1968. Gleich im 1. Jahr organisierte er das „Waldfest“ in Kümmerazhofen, das sich lange Zeit großer Beliebtheit erfreute.
Adolf Maucher aus Kümmerazhofen war Vorstand von 1966 bis 1968. Gleich im 1. Jahr organisierte er das „Waldfest“ in Kümmerazhofen, das sich lange Zeit großer Beliebtheit erfreute.

1966

Die Generalversammlung beschließt eine neue Satzung, sie wird im Vereinsregister eingetragen. Vorstand Josef Hepp legt nach 15 Jahren sein Amt nieder, sein Nachfolger wird Adolf Maucher aus Kümmerazhofen. Ebenfalls gibt Franz Sugg sein Amt als Schriftführer ab, hier wird Ottmar Schmid aus Kümmerazhofen gewählt. Bei der Fahnenweihe des Liederkranzes Reute wird beim Festbankett sowie am Festsonntag gespielt. Im Herbst wird zu einem Gemeinschaftskonzert mit dem Liederkranz in den „Adler“ eingeladen.

 

1967

Die Generalversammlung beschließt, dass ab sofort auch Frauen die Mitgliedschaft erlangen können. Nach einer Werbeaktion erhöht sich die Mitgliederzahl auf 410.

Mitwirkung bei der 200 Jahr-Feier zur Seligsprechung der Guten Beth von Reute.

Nach umfangreichen Vorbereitungen kann das Waldfest zum ersten Mal im Altbuchenhain in Kümmerazhofen stattfinden. Podien für die Musik und die Tanzfläche sowie Verkaufsstände für Getränke und Essen werden von den Mitgliedern mit Unterstützung von Handwerkern fachgerecht erstellt. Mit den jährlichen Erlösen kann der Kassenbestand spürbar aufgebessert werden, was bei der zunehmenden Aufwendung für Instrumente und Noten sehr begrüßt wird. Extra erwähnenswert ist, dass Metzgermeister Karl Fluhr sich Jahr für Jahr bei Festen verantwortlich zeigt, wenn es um Fragen des Angebotes von Essen geht. Beim Kreismusikfest in Füramoos wird teilgenommen. Die Musikkapelle sowie die Jugendkapelle nehmen am Wertungsspiel mit Erfolg teil. Karl Schwarz spendet dem Verein eine Lyra, als Anerkennung erhält er die Fördermedaille in Gold.

Josef Marschall aus Dinnenried war von 1968 bis 1988 1. Vorsitzender des Musikvereins. Unter seiner Leitung fanden die beiden Musikfeste von 1974 und 1984 statt.
Josef Marschall aus Dinnenried war von 1968 bis 1988 1. Vorsitzender des Musikvereins. Unter seiner Leitung fanden die beiden Musikfeste von 1974 und 1984 statt.

1968 

Vorstand Adolf Maucher baut eine neue Hofstelle, er ist damit stark beansprucht. So wählt die Generalversammlung Josef Marschall aus Dinnenried zu seinem Nachfolger. Sowohl in Reute wie auch in Gaisbeuren wird in der Fasnet ein Musikerball abgehalten.

 

1969 

Teilnahme am Kreismusikfest in Hasenweiler. Mit der Ouvertüre „Laeticia“ erhält die Kapelle einen 1. Rang mit Auszeichnung. In Baindt wird beim Gartenkonzert musiziert. Fähnrich Hans Maucher weist in der Generalversammlung auf den schlechten Zustand der Vereinsfahne hin. Er schlägt vor, zum Kreismusikfest eine neue Fahne zu beschaffen.

 

1970 

Primiz-Feier des Neupriesters Fridolin Heilig aus Atzenreute. Zusammen mit dem Kirchenchor und dem Liederkranz ist die Musikkapelle bei diesem seltenen Festanlass vertreten. In der Kiesgrube in Kümmerazhofen wird zur Unterbringung der Waldfest- Utensilien ein Schuppen gebaut.

 

1971 

Anton Hofmeister, seit 1950 stellvertretender Vorstand, zugleich langjähriger Liederkranz-Vorstand gibt sein Amt ab. Zum Nachfolger wird Rudi Heilig aus Gaisbeuren gewählt. Für den Kassier Albert Rauch wird Franz Maucher aus Ankenreute gewählt. Am Osterkonzert beteiligt sich mit 78 Jahren Matthäus Stehle aus Ravensburg (geboren in Atzenreute) als erfahrener Klarinettist. Beim Kreismusikfest in Wolpertswende erreicht die Kapelle einen 1. Rang. Die Katholische Landjugend feiert ihr 10-jähriges Bestehen, die Musikkapelle übernimmt den musikalischen Rahmen dieses Festes. Auch beim Musikfest in Haidgau wird musiziert.

 

1972 

Beim St.-Gangolf-Fest in Wolpertswende wird das Nachmittagskonzert gespielt. Ebenso wird am Musikfest in Oberessendorf teilgenommen. Sogar in Bayern wird musiziert. Beim Musikfest in Wasserburg bei Günzburg erzielen die Musiker beim Wertungsspiel einen 1. Rang mit Auszeichnung.

Beim Schützenfest in Gaisbeuren tritt die Bauernkapelle auf. Beim Kreismusikfest in Rötenbach erreicht

die Kapelle beim Wertungsspiel einen 1. Rang. Die Kirchengemeinde Reute bekommt einen neuen Pfarrer. Bei der Investitur von Bernhard Rieger wirkt die Kapelle bei der Gemeindefeier mit.

 

1973 

Mit dem Bau eines Proberaumes im Dachgeschoß des alten Schulhauses in Reute wird begonnen. Die Stadt als Eigentümer stellt für die Beschaffung der Materialien 15.000 Mark zur Verfügung. Die Ausbauarbeiten werden ganz von den Mitgliedern übernommen. Eintausend Arbeitsstunden sind dazu erforderlich. Weitaus die höchste Zahl von Arbeitsstunden leistete Vereinsdiener Anton Seifert. Beim erstmaligen Gartenfest bei den „Drei Eichen“ der Kirchengemeinde übernimmt die Kapelle den musikalischen Part. Sowohl beim Kreismusikfest in Alttann, wie auch in Winterstettenstadt wird teilgenommen. Der Liederkranz feiert das 50-jährige Jubiläum, natürlich sind die Musikanten mit dabei. Durch den Posaunisten Max Beck bestehen Verbindungen zur Musikkapelle Mittelbuch, deshalb wird auch hier am Musikfest teilgenommen. Um vor dem großen Kreismusikfest möglichst viele Kontakte zu knüpfen, wird auch noch das Kreismusikfest in Tannau besucht. Schließlich wird beim großen Bazar der Kirchengemeinde zugunsten von Bauarbeiten von morgens bis abends Musik geboten.

Die Musikkapelle Reute-Gaisbeuren im Jahr 1974:

Vordere Reihe von links: Adolf Maucher, Flöte; Alfred Frommelt, Flöte; Josef Bautz, Schlagzeug; Fritz Riescher, kleine Trommel; Gerolf Maucher, Trompete; Peter Brändle, Trompete; Eugen Maucher, Flügelhorn; Gerhard Hörmann, Trompete; Anton Maucher, Dirigent; Hans Fiegel, Fahnenwache; Erwin Miller, Fahnenwache; Franz Schuhmacher, Fahnenwache, früher Flügelhorn.

2. Reihe: Josef Schmid, Flügelhorn; Karlfried Maucher, Flügelhorn; Josef Göser, Bariton; Franz Maucher, Ankenreute, Tenorhorn; Franz Maucher, Gaisbeuren, Tenorhorn; Erwin Reitzel, Es-Klarinette; Matthäus Wachter, Klarinette; Rudi Schmid, Klarinette; Ernst Schmid, Klarinette; Karl Maucher, Tenorhorn; Wolfram Jacob, Waldhorn; Albert Rauch sen., Trompete; Walter Kessler, Posaune; Ottmar Schmid,Trompete; Max Beck, Posaune; Alfons Maucher, Trompete.

3. Reihe: Josef Heinrich, Tuba; Konrad Miller, Tuba; Josef Maucher, Klarinette; Josef Hund, Tuba; Otto Rebmann, Waldhorn; Albert Rauch jun., Klarinette; Josef Marschall, Posaune; Eugen Bohner, Posaune; Helmut Münsch, Klarinette; Bernhard Pahn, Klarinette; Siegfried Frommelt, Klarinette; Hubert Braun, Klarinette.

Auf der Aufnahme fehlen: Hans Maucher, Fähnrich; Rudolf Hepp, Trompete; Wolfgang Maucher, Lyra; Reinhold Pahn, Klarinette; Manfred Wichert, Klarinette.

Die Musikkapelle Reute-Gaisbeuren unter Dirigent Anton Maucher eröffnet das Festbanket am Freitagabend zum Kreismusikfest 1974.
Die Musikkapelle Reute-Gaisbeuren unter Dirigent Anton Maucher eröffnet das Festbanket am Freitagabend zum Kreismusikfest 1974.

1974

In der Gemeindehalle in Baindt gibt es ein Doppelkonzert mit der Musikkapelle Baindt. Beim Wunschkonzert im Gasthaus „Stern“ war der Vorverkauf so gut, dass zwei Termine notwendig waren. Die Musikanten er-halten eine neue Uniform. Es ist eine Kombination aus schwarzem Blazer, beiger Hose und einer grünen Weste. Beschafft wird auch eine neue Vereinsfahne. Von Schwester Ludgera vom Kloster Reute stammt der Entwurf, gestickt wird sie in der Kunstwerkstätte des Klosters.

100-jähriges Jubiläum der Musikkapelle in Verbindung mit dem Großen Kreismusikfest.

Es wird vier Tage gefeiert. Am Festabend strömen gut 2000 Gäste in das große Festzelt. 

Das dreistündige Programm wird überwiegend von den örtlichen Vereinen sowie dem Kloster gestaltet. Vom deutschen Volksmusikerbund erhält Vorstand Josef Marschall für den Jubelverein die Bundesehrenmedaille in Gold. Dirigent Anton Maucher wurde die Dirigentennadel in Silber überreicht.

Am Samstag werden die Musikkapelle Villanders/Südtirol und die Musikkapelle Eschen/Liechtenstein empfangen, beide Kapellen gestalten im vollen Festzelt das Abendprogramm. Wertungsspiele gibt es am Samstag und am Sonntagmorgen. Der Festgottesdienst mit Pfarrer Rieger ist in der festlich geschmückten Kirche, hier wird auch die neue Fahne geweiht. Alles rüstet sich für den großen Festzug, doch pünktlich zu Beginn regnet es in Strömen, so dass sich die 40 Musikkapellen ins Zelt retten müssen. Am Montag ist wieder strahlender Sonnenschein, spontan wird ein Ersatz-Festzug organisiert, so können sich wenigstens hier die prächtigen Festwagen präsentieren. Am Abend gibt es ein großes Stelldichein mit Tony Marshall und vielen weiteren bekannten Künstlern. Mit 3300 Gästen ist das Zelt übervoll und die Vereinskasse kann profitieren. Spontan konnten sechs Instrumente mit einem Aufwand von 10000 DM beschafft werden.

Schon am Freitagabend hat sich das Zelt fast gefüllt. Viele Einwohner und Gäste aus nah und fern sind zum Jubiläum gekommen. Stürmischer Beifall erhielt der Schwesternchor des Klosters für seine Gesangsvorträge.
Schon am Freitagabend hat sich das Zelt fast gefüllt. Viele Einwohner und Gäste aus nah und fern sind zum Jubiläum gekommen. Stürmischer Beifall erhielt der Schwesternchor des Klosters für seine Gesangsvorträge.
Bei strahlender Sonne konnte am Montag ein Umzug mit mehreren Musikkapellen improvisiert werden. Anton Maucher konnte am Jubiläum nun doch mit seiner Kapelle durchs Dorf ziehen.
Bei strahlender Sonne konnte am Montag ein Umzug mit mehreren Musikkapellen improvisiert werden. Anton Maucher konnte am Jubiläum nun doch mit seiner Kapelle durchs Dorf ziehen.

1975

Beim Osterkonzert präsentiert sich Ingrid Marschall als erste Frau bei den Musikanten. In Eschen (Liechtenstein) erfolgt mit einem Gegenbesuch die Festigung der begonnenen Freundschaft. Beim Abschied von Dekan Rieger wirkt die Kapelle mit.

 

1976 

Bei der Investitur von Pfarrer Eiberle geleitet die Kapelle den neuen Pfarrer zur Kirche. Die Musiker aus Eschen/Liechtenstein spielen in der Pfarrkirche ein Kirchenkonzert, der Erlös verbleibt in der Kirchengemeinde für die neue Orgel. Zusammen mit den anderen „klingenden Vereinen“ unserer

Gemeinde gratuliert auch die Musikkapelle Mutter Oberin Coletta vom Kloster Reute zum 50. Geburtstag. Im Gasthaus „Stern“ wird zusammen mit der Musikkapelle Baindt ein Doppelkonzert gegeben. Die Vereinssatzung wird modifiziert und im Vereinsregister eingetragen.

 

1977

Die Mitwirkung am Blutfreitag in Weingarten ist alte Tradition. Dieses Jahr überrascht Josef Maucher, ein gebürtiger Gaisbeurer, die Musiker während der Prozession mit einem wertvollen Geschenk. Er spendete der Kapelle einen Schellenbaum. In Gaisbeuren wird das neue Bankgebäude

eingeweiht. Die Kapelle bestreitet das Nachmittagskonzert. Zusammen mit der Musikkapelle aus Ebersbach wird wiederum ein Doppelkonzert geboten.

1978

Ebenfalls zu einem Doppelkonzert mit der Musikkapelle Ziegelbach wird in die Gemeindehalle in Eintürnenberg eingeladen. Im Herbst gibt es wiederum im Sternensaal zwei Termine für ein Wunschkonzert. Mit großem Erfolg beteiligt sich auch die neugegründete Jugendkapelle bei diesem Konzert. Pfarrer Füller - von 1957 bis1972 in Reute – erhält ein Ständchen zum Goldenen Priesterjubiläum.

 

1979

Siegfried Frommelt wird mit der Leitung der neuen Jugendkapelle beauftragt, 28 junge Bläser sind mit großem Eifer dabei. Beim Jugendkritikspiel gibt es auf Anhieb die Note „sehr gut bis gut“. Beim Tag der Bläserjugend in Ulm erringen die jungen Musikanten gar ein „sehr gut“. Beim jährlich abgehaltenen Waldfest ist die Jugendharmonie aus Eschen/Liechtenstein mit ihrem Dirigenten Anton Gerner mit von der Partie.

 

1980 

Ortsvorsteher Paul Schurer aus Reute feiert seinen 70. Geburtstag. Zusammen mit dem Fanfarenzug und dem Liederkranz bedanken sich die Musikanten mit einem Ständchen für die vielfältige Unterstützung. Musik gibt es auch bei der Einweihung der neuerbauten Sportstätten in Reute. Beim Herbstkonzert gibt es einen eigenen Auftritt der Jugendkapelle. Bei diesem Konzert kann der Bezirksvorsitzende Josef Mütz viele Ehrungen vornehmen. Die höchste Ehrung erfährt dabei Josef Göser. Er erhält für 50 Jahre aktive Mitgliedschaft die goldene Ehrennadel des Deutschen Volksmusikerbundes, auch wird er Ehrenmitglied des Kreisverbandes.

 

1981 

Im Kloster Reute kann Prälat Superior Jung sein Goldenes Priesterjubiläum feiern. Als Dank für die stets gute Verbundenheit des Klosters mit den Vereinen gibt es ein Ständchen. Beim Wertungsspiel in Boms erhält Dirigent Anton Maucher mit seinen Musikern für ein Oberstufenstück einen „1. Rang mit Belobigung“. Zum 20-jährigen Bestehen der Katholischen Landjugendgruppe gibt es musikalische

Unterhaltung. In der Festhalle in Hochdorf wird zusammen mit der Musikkapelle Schweinhausen ein Doppelkonzert gegeben. 

Osterkonzert 1982: Dirigent Anton Maucher übergibt die Leitung der Kapelle an Siegfried Frommelt. Bezirksvorsitzender Josef Mütz würdigt seine Verdienste und überreicht die goldene Dirigentennadel.
Osterkonzert 1982: Dirigent Anton Maucher übergibt die Leitung der Kapelle an Siegfried Frommelt. Bezirksvorsitzender Josef Mütz würdigt seine Verdienste und überreicht die goldene Dirigentennadel.

1982

Der Musikverein wird mit dem Thema Dirigentenwechsel konfrontiert. Der Dirigent der Jugendkapelle, Siegfried Frommelt, erhält die Leitung der Stadtkapelle Bad Waldsee angeboten.

Diese neue Situation war eine Herausforderung für den Vereinsvorstand. In nahezu 20 Jahre hatte sich nämlich Anton Maucher ob seiner musikalischen Leistungen weit über die Gemeinde hinaus große Anerkennung erworben. Man ging aber mit Bedacht, großer gegenseitiger Achtung und Ehrlichkeit in die Gespräche. War es doch Anton Maucher selber, welcher zusätzlich 14 Jahre lang bei der Stadtkapelle mitspielte, um seine instrumentalen Fertigkeiten zu verbessern. Er wollte Siegfried Frommelt nicht „ziehen“ lassen. Der Fortbestand „seiner Musikkapelle“ war ihm wichtiger als persönliches Prestige.

Beim Osterkonzert übergibt er den Taktstock an Siegfried Frommelt mit den Worten „Geduld bringt Rosen“. Mit dem Marsch „Alte Kameraden“ bedanken sich die Musikanten bei ihrem langjährigen Dirigenten. 

Unter großem Beifall der Besucher wird Anton Maucher zum Ehrendirigenten des Vereines ernannt. Es musste aber nicht Abschied gefeiert werden. Anton Maucher kümmert sich noch um die Jugendausbildung, übernimmt die Trauermusik und dirigiert auch bei Verhinderung seines Nachfolgers.

Beim Kreismusikfest in Mochenwangen gehen die Reutener Musikanten mit einem ersten Platz aus einem „Wettstreit nach Noten“. In Weingarten wird auf Einladung der Stadtkapelle ein Serenadenkonzert im Musikpavillon des Stadtgartens gespielt.

Josef Marschall (rechts) überreicht Anton Maucher für seine 20- jährige Dirigententätigkeit ein Fügelhorn und eine silberne Taschenuhr - als Dank für seine außerordentliche Pünktlichkeit bei Proben und Auftritten. Von seinen Musikkameraden bekam er einen
Josef Marschall (rechts) überreicht Anton Maucher für seine 20- jährige Dirigententätigkeit ein Fügelhorn und eine silberne Taschenuhr - als Dank für seine außerordentliche Pünktlichkeit bei Proben und Auftritten. Von seinen Musikkameraden bekam er einen
Zum Leonhardsfest 1983 bildete sich aus den aktiven Musikern eine Laienspielgruppe und führte im „Adler“ in Gaisbeuren das Stück „Schicksal des Bauern Michael Lenk“ auf.
Zum Leonhardsfest 1983 bildete sich aus den aktiven Musikern eine Laienspielgruppe und führte im „Adler“ in Gaisbeuren das Stück „Schicksal des Bauern Michael Lenk“ auf.

1983

Dirigent Siegfried Frommelt pflegt die Kontakte zu den Nachbarkapellen weiter. In der vollbesetzten Gemeindehalle in Baindt wird das Doppelkonzert zu einem musikalischen Erlebnis. Beim Maifest in Hasenweiler stellt sich die Kapelle wieder einem „Wettstreit nach Noten“. Dieses Mal müssen die Reutener den ersten Platz mit den Musikanten aus Obereschach teilen. Beim Bezirksmusikfest in Haisterkirch wird natürlich auch musiziert. Die Jungmusiker stellen sich in drei Gruppen den Wertungsrichtern und erreichen zweimal die Benotung „sehr gut“ und einmal „gut“. Auch beim Kreismusikfest in Wuchzenhofen bringen die Reutener eine gute Beurteilung nachHause. Besucht wird auch das Bezirksmusikfest in Ratzenried. Beim Tag der Bläserjugend in Schwäbisch Gmünd erzielen die Jungmusikanten teilweise in harter Konkurrenz mit der Note „sehr gut“ die höchste Bewertung, welche bei diesem Treffen vergeben wurde.

Ein Schnappschuss beim Musikerball: Max Beck und Karlfried Maucher in voller Aktion.
Ein Schnappschuss beim Musikerball: Max Beck und Karlfried Maucher in voller Aktion.

1984 Beim großen Musikerball im „Sternen“ ist Max Beck wiederum Hauptakteur. Wer einen guten Platz will, muss sich schon früh einfinden. Das zweistündige Programm kommt bei Jung und Alt bestens an. Im Kloster gibt es ein Ständchen für Generaloberin Mutter Coletta Baumann: Anlass ist die Wiederwahl zur Generaloberin. Dieses war der Beginn der vierten Amtsperiode nach 18 Jahren. Die Franziskanerinnen von Reute zählen derzeit rund 950 Schwestern. Doch Freud und Leid kommen fast zusammen: bereits zwei Monate später stirbt die beliebte Klosterfrau, die Musikanten spielen auch beim letzten Geleit. Beim Osterkonzert haben drei Alphornbläser Premiere: Alfons Neumann, Max Beck und Max Geray. In Pfrungen wird das Musikfest besucht, ebenso das Frühlingsfest in Schmalegg. Vorstand Josef Marschall feiert seinen 50. Geburtstag, Siegfried Frommelt und Rudi Heilig danken für seine hervorragende Arbeit als Vorstand und Musiker, als Geschenk wird ein geschnitztes Bild seines Hofes überreicht. In Eberhardzell finden sich die Musikanten zum 90- jährigen Jubiläum ein. Ebenso in Vogt: aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums findet hier das Kreismusikfest statt. Besucht wird auch das Bezirksmusikfest in Hauerz. 

Bezirksvorsitzender Josef Mütz ehrt verdiente Musiker: Für 30-jähriges Musizieren- Max Beck und Willi Welz. Rechts im Bild ist Vorstand Josef Marschall.
Bezirksvorsitzender Josef Mütz ehrt verdiente Musiker: Für 30-jähriges Musizieren- Max Beck und Willi Welz. Rechts im Bild ist Vorstand Josef Marschall.

Vom 27. bis 30. Juli feiert der Musikverein Reute-Gaisbeuren sein 100-jähriges Jubiläum, während es die Kapelle bereits seit 110 Jahren gibt. Dieses runde Datum ist Anlass genug, in Reute das 7. Bezirks-musikfest „Schussen“ im Blasmusikverband Ravensburg zu feiern. Das Fest beginnt am Freitag mit einem Festabend in der Turnhalle, parallel dazu ist im Festzelt Bieranstich und Tanz mit dem Schwabenexpress“. Am Samstag können die Gäste aus Eschen/ Liechtenstein und aus Villanders/Südtirol begrüßt werden, nachmittags beginnen die Wertungsspiele in der Turnhalle. Am Abend unterhält die internationale Top-Show-Band „Royal“ im Festzelt. Zu vermerken ist hier, dass Dirigent Siegfried Frommelt bei dieser

Kapelle mitspielt.

Die Jubelkapelle Reute-Gaisbeuren führt beim Bezirksmusikfest 1984 den großen Festumzug an. Im Bild ist Festdame Gabriele Müller, Atzenreute. Weitere Festdamen waren Elisabeth Geiger, Enzisreute; Gabriele Lott, Ankenreute und Margret Thurn, Dinnenried.
Die Jubelkapelle Reute-Gaisbeuren führt beim Bezirksmusikfest 1984 den großen Festumzug an. Im Bild ist Festdame Gabriele Müller, Atzenreute. Weitere Festdamen waren Elisabeth Geiger, Enzisreute; Gabriele Lott, Ankenreute und Margret Thurn, Dinnenried.

Der Sonntag beginnt mit einem Marschmusikwettbewerb, bevor die Wertungsspiele fortgesetzt werden. Im großen Zelt wird ein Festgottesdienst gefeiert, diesem folgt das Frühschoppenkonzert mit der Musikkapelle Ailingen. Der Nachmittag beginnt mit einer großen Kundgebung der Volksmusik beim Festzelt. Die Leitung der Gesamtchöre obliegt Bezirksdirigent Friedl Schoch aus Aulendorf. Bei Kaiserwetter formierte sich der große Festzug. Über 2000 Blasmusiker aus 50 Musikkapellen des Bezirks „Schussen" ziehen gut eine Stunde durch die Straßen von Reute. Sieben Festwagen, von prächtigen Pferdegespannen gezogen, lockern den Musikanten-Marsch auf. Über 13000 Besucher freuen sich und spenden reichlich Beifall. Den Abend gestalten die ortsansässigen Vereine, zu Gast ist dazu auch noch die Harmoniemusik Eschen/Liechtenstein unter der Leitung von Anton Gerner. Am Montagnachmittag gibt es bunte Unterhaltung für Jung und Alt. Höhepunkt ist dabei der Auftritt des Westernsängers Fred Rai mit seinem Pferd „Spitzbub“. Zum Finale am Abend kommt Rolf Schneebiegl mit seinen Original-Schwarzwaldmusikanten und Startrompeter Walter Scholz. Schon lange vor Beginn ist das große Festzelt bis auf den letzten Platz gefüllt. Alles in allem, dieses 4-Tage-Fest war ein ganz bedeutender Höhepunkt in der Vereinsgeschichte aber gleichfalls auch für die Ortschaften Reute und Gaisbeuren. Einmal mehr haben die Bürger quer durch die Vereine und Institutionen bewiesen, welche Höchstleistungen durch ein gemeinsames Engagement erreicht werden kann.

DIE MUSIKKAPELLE IM JAHR 1984 (die Namen der Musiker sind nach Registern zusammengefasst):

Dirigent: Siegfried Frommelt

Ehrendirigent: Anton Maucher

Flöte: Petra Marschall, Gabi Herm, Hedwig Scholz, Beate Maucher, Regina Beck;

Oboe: Christine Marschall;

Klarinette: Roland Miller, Christoph Scholz, Ernst Schmid, Franz Maucher, Walter Hirmke, Hubert Braun, Sabine Trieb, Manfred Miller, Annerose Herm, Hermann Hörmann;

Trompete: Gerolf Maucher, Ottmar Schmid, Frank Riescher, Albert Rauch sen., Sandra Trieb;

Flügelhorn: Karlfried Maucher, Eugen Maucher, Robert Herm, Thomas Riescher;

Tenorhorn: Wolfgang Maucher, Max Geray, Joachim Rist, Kurt Fluhr, Franz Maucher, Franz Maucher; Bariton: Paul Kessler, Alfons Neumann;

Horn: Otto Rebmann, Josef Schmid, Markus Baumeister, Peter Kessler;

Posaune: Max Beck, Berthold Rist, Volker Knörle, Walter Kessler, Norbert Scholz, Willi Welz, Josef Marschall;

Tuba: Rainer Maucher, Konrad Miller, Franz Knaus;

Große Trommel: Karl Fluhr;

Schlagzeug: Dieter Jacob, Michael Schmid, Fritz Riescher, Frank Sonntag;

Pauke, Lyra: Ingrid Maucher.

Fahnenwache: Erwin Miller,

Schellenbaum; Hans Maucher,

Fähnrich und Fahnenbegleiter: Wolfram Jacob, Franz Kübler, Franz Brandstetter

Nicht auf dem Bild: Rolf Gessler, Klarinette; Albert Rauch jun., Klarinette; Martin Baumeister, Trompete; Alois Müller, Trompete; Gerhard Hörmann, Trompete; Josef Hund, Tuba; Josef Bautz, große Trommel.

1985

Bei der Generalversammlung ist natürlich das gefeierte Bezirksmusikfest ein zentrales Thema. Als rundum gelungen bezeichnet Vorstand Josef Marschall die Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag. Sein Appell gilt den 54 Musikern, 7 Ehrenmitgliedern und 338 passiven Vereinsmitgliedern, bei ähnlichen Anlässen auch die anderen Vereine so tatkräftig zu unterstützen. Dirigent Siegfried Frommelt dankt allen

Verantwortlichen, insbesondere Josef Marschall mit seiner gesamten Familie. Bestimmt gebe es keinen weiteren Vorstand im Blasmusik-Kreisverband, welcher zwei Musikfeste in diesem Ausmaß in seiner Amtszeit ausgerichtet habe. Bei den Wahlen stellen sich Matthias Bösch und Anton Seifert nicht mehr zur Verfügung, zu Nachfolgern werden Matthäus Graf und Karl Miller als Vertreter der passiven Mitglieder gewählt. Beim Ringtreffen der schwäbischalemannischen Narrenzünfte in Bad Waldsee beteiligen sich die Musikanten. Natürlich gibt es auch einen großen Musikerball im Sternensaal. Ortsvorsteher Paul Schurer feiert seinen 75. Geburtstag. Neben der Musikkapelle gestalten auch Liederkranz, Kirchenchor und Fanfarenzug dieses Fest. Beim Osterkonzert wirken die Jungmusikanten in Kleingruppen mit. Beim Landesmusikfest in Tuttlingen beteiligt sich die Kapelle am konzertanten Wertungsspiel in der Oberstufe. Der Jubel ist groß bei der Bekanntgabe der Wertung: 1. Rang mit Auszeichnung. Bereits eine Woche später fahren die Musikanten zu einem weiteren Wertungsspiel, nämlich nach Eschen/Liechtenstein.

Mit von der Partie ist auch der Kreisverbandsvorsitzende Josef Mütz. In etwas anderer Wertung gibt es hier

einen guten 1. Rang. Die Kyffhäuser-Kameradschaft Gaisbeuren feiert das 15-jährige Bestehen mit Weihe der neuen Fahne. Sowohl beim Festbankett, beim Gottesdienst und Frühschoppen wie auch beim Festumzug durch Gaisbeuren sind die Musikanten mit dabei.  Während die Musikkapelle beim Kreismusikfest in Bavendorf den Festzug bereichert, erzielen die Jungmusikanten beim Jugendkritikspiel die Note „sehr gut“. Beim jährlichen Waldfest in Kümmerazhofen lobt Bürgermeister Rudolf Forcher die Musiker für die guten Ergebnisse bei den Wertungsspielen. In Bad Waldsee wird das Altstadt- und

Seenachtfest gefeiert, mit dem großen Standort hinter dem Finanzamt können die Reutener Musikanten zufrieden sein.

1986

Mit der musikalischen Gestaltung des Drei-Königs-Gottesdienstes beginnt das neue Jahr. Monsignore Eugen Schmidt, langjähriger Ortspfarrer, feiert sein 60-jähriges Priesterjubiläum, die Kapelle geleitet den Jubilar und die Ehrengäste vom Kloster zur Pfarrkirche. In diesem Jahr wird das Bezirksmusikfest

in Baindt besucht, wiederum bekommen die Jungmusikanten eine hervorragende Wertung beim Jugendkritikspiel. Bei herrlichem Sommerwetter wird das Waldfest gefeiert. Zum Kreismusikfest geht es nach Zußdorf, wiederum lobenswert die Jungmusikanten beim Wertungsspiel.

Beim 10-jährigen Jubiläum des Fanfarenzuges wird zum Festgottesdienst wie auch zum Frühschoppen gespielt. Der vorgesehene Festzug fällt buchstäblich ins Wasser. Beim Altstadt- und Seenachtfest gibt es zum ersten Mal ein Zelt für die Besucher, bei starkem Gewitterregen sehr dienlich. Die „klingenden Vereine“ bringen Prälat Neckermann zur Amtseinsetzung als Superior des Klosters Reute ein Ständchen. Bereits 25 Jahre alt ist die KLJB in Reute, die Musikanten geleiten die jungen Leute von der Kirche zum großen Festzelt. Bei einem Heimatabend lassen die Jugendlichen das Fest ausklingen. 

1987

Siegfried Frommelt und Peter Brändle sind erfolgreich bei einer großen Werbeaktion: insgesamt 44 Kinder und Jugendliche lernen neu ein Instrument. Es müssen somit 5 Klarinetten, 2 Querflöten und 5 Trompeten für 11000 DM beschafft werden. Beim Osterkonzert ging Dirigent Frommelt mit seinen Musikern „bis an die Grenzen des Machbaren“, so die grandiose SZ-Kommentierung. Herausragend war die Ouvertüre zu „Dichter und Bauer“ von Franz v. Suppé. Jährlich gehört der Blutfreitag zum Pflichtprogramm der Musikanten. In diesem Jahr feiert die Blutreitergruppe Reute ihr 75-jähriges Bestehen, im Gasthaus „Stern“ wird zusammen gefeiert. Beim traditionellen Waldfest treten die Musikanten aus Baienfurt als Gastkapelle auf. Beim Altstadt- und Seenachtfest regnet es. Gut, dass ein Zelt vorhanden ist. Die freiwillige Feuerwehr in Reute wird 100 Jahre alt. Zu diesem Jubiläum wurde

das neue Gerätehaus fertig gestellt, sehr notwendig, denn die Stadt beschaffte zwei neue Einsatzfahrzeuge. In der Kirche und auf dem Festplatz wird musiziert. Bei der Erntedankfeier im Gasthaus „Adler“ wirkt die Kapelle beim Programm mit, bevor zum Erntetanz aufgespielt wird. Bei der beliebten Sendung des SWR „Morgenläuten“ am Buß- und Bettag spielt unsere Kapelle. In Gaisbeuren wird zum 40. Mal der Leonhardsritt gehalten, die Musikanten begleiten die Reiter. Zum Jahresausklang wird die Christmette musikalisch mitgestaltet, am 2. Weihnachtsfeiertag bekommen die kranken Schwestern des Klosters ein Ständchen.

Karlfried Maucher war Vorstand des Musikvereins von 1988-1994. Für 30-jähriges Musizieren erhält er am Jubiläumsfest 1994 von Josef Mütz die Ehrennadel in Gold.
Karlfried Maucher war Vorstand des Musikvereins von 1988-1994. Für 30-jähriges Musizieren erhält er am Jubiläumsfest 1994 von Josef Mütz die Ehrennadel in Gold.

1988

Josef Marschall gibt nach 20 Jahren das Amt des 1. Vorsitzenden ab, als Nachfolger wird Karlfried Maucher gewählt. Er ist seit 25 Jahren Flügelhornist im Verein. Dirigent Siegfried Frommelt dankt Marschall für diese zwei Jahrzehnte Aufbauarbeit und Verantwortung. Ausdrücklich würdigt der Dirigent in diesem Zusammenhang die ganze Familie Marschall, die „Einmaliges und Beispielhaftes“ für den

Musikverein geleistet habe. Als Dank und besondere Anerkennung wird Josef Marschall zum Ehrenvorsitzenden des Vereines ernannt. Bürgermeister Forcher bezeichnete Marschall als Diplomat, in seiner Ära sind freundschaftliche Beziehungen nach Eschen/ Liechtenstein und Villanders/Südtirol entstanden. Zusammen mit Ehrendirigent Anton Maucher erhält Josef Marschall die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg überreicht. Veränderung gibt es auch bei weiteren Ämtern: Petra Marschall löst Ottmar Schmid als Schriftführer ab, Max Beck vertritt die Musikanten im Vorstand, dieses Amt hatte vorher Gerolf Maucher inne. Vom Blasmusikkreisverband ausgezeichnet wird Hans Maucher, er trägt seit 30 Jahren die Vereinsfahne, ebenfalls wird Franz Brandstetter für 10Jahre Fahnenbegleiter geehrt. 26 Jugendliche erzielen beim Jugendkritikspiel in Biberach die Note „sehr gut – gut“. Am selben Tag ist traditioneller Jugendtag des Blasmusikkreisverbandes Ravensburg in der Sirgensteinhalle in Vogt. Siegfried Frommelt dirigiert als Kreisjugendleiter somit auch die Reutener Jugendkapelle. Auch

beim Kreismusikfest in Waldburg spielt die Jugendkapelle und kommt mit einem „sehr gut“ nach Hause.

Wegen der Windbruchgefahr gibt es das so beliebte Waldfest im Altbuchenhain in Kümmerazhofen nicht mehr. Als Ersatz gibt es ein Sommerfest mit Zelt gegenüber der alten Schule in Reute, der Besuch ist mäßig. Bei der Einweihung des neuen Feuerwehrhauses in Gaisbeuren wird zum Gottesdienst und zum anschließenden Frühschoppen gespielt

1989

Bei der Generalversammlung steht die Jugendausbildung im Focus. Derzeit erlernen 38 Musiker über den Verein ein Blasinstrument - eine sehr gute Zukunftsperspektive. Zusammen mit der  Musikkapelle Esenhausen wird ein Doppelkonzert gespielt.

Beim Osterkonzert begeistert Dieter Jacob beim Solostück für Xylophon: „Erinnerungen an Zirkus Renz“. Pfarrer Eiberle feiert sein 25-jähriges Priesterjubiläum, die Kapelle gratuliert mit einem Ständchen.

In Leupolz ist Kreismusikfest, neben dem Festumzug beteiligen sich zwei Gruppen am Jugendkritikspiel. Der Erfolg ist ein „sehr gut“. Selbstverständlich ist auch die Teilnahme am Bezirksmusikfest in Aulendorf. Beim zehnjährigen Jubiläum des Jugendchores wird zum Frühschoppen gespielt.

1990

Es gibt Veränderungen in der Vorstandschaft: Hilde Heine übernimmt von Petra Heine das Protokollamt, Ottmar Schmid löst Max Beck als Vertreter der Aktiven ab. Für Oskar Stollsteiner, welcher 35 Jahre Vertreter der Mitglieder war und in dieser Zeit hohe Verdienste im Verein erworben hatte - er war unter anderem hauptverantwortlich für die Festschriften in 1974 und 1984 - folgt Ortsvorsteher Franz Bendel. Beifall gibt es über eine erfolgreiche Mitgliederwerbung, rund 90 Personen unterstützen neu den Musikverein Reute-Gaisbeuren. Am Dreikönigstag wird der Hauptgottesdienst musikalisch umrahmt. Siegfried Frommelt tritt mit der Jugendkapelle beim Kreisverbandsjugendtag in Baienfurt auf. Wolfram Jacob aus Gaisbeuren organisiert einen dreitägigen Ausflug nach Grünbach im Vogtland. Gleich nach der Maueröffnung hatte der gebürtige Grünbacher Gespräche mit der dortigen Volksmusik, welche ihr 40-jähriges Jubiläum feiert. Eugen Maucher glänzt wieder einmal mehr als gekonnter Moderator. Die Begeisterung der Bevölkerung ist riesig, es wird der Beginn einer dauerhaften Freundschaft.

Nach längerer Pause wird wieder zu einem Wertungsspiel angemeldet. In Bergatreute wird in der Oberstufe ein „erster Rang mit Auszeichnung“ erzielt, mit 118 von 120 möglichen Punkten die beste Tageswertung. Voller Stolz und Freude gibt es anschließend in Reute Marschmusik durch die Straßen. Beim Fußball-Turnier (Dorfmeisterschaften) in Gaisbeuren werden die Musikanten erster Sieger. Das Sommerfest wird bei den „Drei Eichen“ in Reute gefeiert. Bei der Einweihung des neuen Bankgebäudes der Raiffeisenbank Reute-Gaisbeuren in der Elisabeth-Achler-Straße beteiligen sich sowohl die Kapelle als auch die Jungmusikanten.Beim 40-jährigen Jubiläum des SV Reute wird der Festakt musikalisch umrahmt. In Arnach beim Musikfest war es ein guter Tag für die Jugendkapelle, es kann ein „sehr gut“ mit nach Hause genommen werden. In Roggenbeuren wird beim Sommerfest gespielt.

Trompeter Gerolf Maucher glänzt bei seinem Paradestück, dem „Alten Dessauer“. Regelmäßig steht das Stück an erster Stelle bei Wunschkonzerten, Kurfrühschoppen oder anderen Anlässen.
Trompeter Gerolf Maucher glänzt bei seinem Paradestück, dem „Alten Dessauer“. Regelmäßig steht das Stück an erster Stelle bei Wunschkonzerten, Kurfrühschoppen oder anderen Anlässen.

1991

Bei der Generalversammlung wird Irmgard Jacob Nachfolgerin von Matthäus Graf als Vertreterin der passiven Mitglieder. Seit einem Jahr leitet Siegfried Frommelt in Doppelfunktion auch die Stadtkapelle Bad Waldsee. Er verspricht zumindest vorläufig beides zu meistern. Beim Osterkonzert glänzt Silvia Schneider auf der Oboe. Bereits traditionsgemäß führt Ottmar Schmid gekonnt durchs Programm.

Beim Kreisverbandsjugendtag in Wetzisreute demonstriert Frommelt den enormen Leistungsstand der Jungmusikanten. Beim Blutfreitag in Weingarten gibt es Grund zu feiern: Anton Schmidberger reitet zum 60-sten Mal mit. Das Jubiläumsfest war in Schattbuch. Beim Wertungsspiel in Primisweiler nehmen zwei Gruppen teil, die jungen Musiker erzielen wieder das erwartete „sehr gut“. Matthias Bösch feiert seinen 80. Geburtstag. Als langjähriges Vorstandsmitglied und Festwirt des Vereines erhält er ein Ständchen. Endlich ist es soweit, die neue Durlesbachhalle kann eingeweiht werden. Somit steht Reute und Gaisbeuren eine großzügige Sporthalle mit Mehrzwecknutzung zur Verfügung. Bei der großen Feier wirken alle Vereine mit.Höhepunkt ist der gemeinsame Auftritt mit Liederkranz und Kirchenchor mit

dem „Gefangenenchor“ aus der Oper „Nabucco“. Einen Monat später konnte man bereits zu einem Wunschkonzert in die neue Halle einladen. Über 700 Besucher freuen sich über Halle und festliche Musik. Sonderapplaus bekommen die Solisten Wolfgang Maucher und Max Geray bei der Polka „Gute Freunde“ und Gerolf Maucher beim „Alten Dessauer“. Zum 50. Geburtstag von Bürgermeister Forcher spielen die Musikanten im Waldseer Rathaus. Die KLJB feiert das 30-jährige Bestehen ebenfalls in der Halle, zum Frühschoppen spielen die Musikanten auf.

1992

Erstmals kann die Kapelle zum Osterkonzert in die neue Durlesbachhalle einladen. War der Sternensaal mit gut 300 Besuchern immer an der Kapazitätsgrenze, kamen in die neue Halle spontan über 600 Besucher. Besonderen Applaus erhalten junge Solisten: Thomas Schneider am Fagott mit dem Stück „Der alte Brummbär“, Michael Frommelt als Klarinettist mit dem Titel „Csardas“ sowie die Schlagzeuger Michael Schmid, Dieter Jacob, Karl Fluhr und Ingrid Maucher mit dem „Sandpapier-Ballet“. Bei der Flugzeugtaufe des Sport- und Segelfliegerclubs werden der Gottesdienst sowie der Taufakt musikalisch umrahmt. Der Fanfarenzug stellt seine neuen Uniformen in der Durlesbachhalle vor, die Kapelle spielt zum Frühschoppen. Bei hochsommerlichen Temperaturen wird am Festumzug in Molpertshaus teilgenommen.

Bei diesem Kreismusikfest erzielen die Jungmusikanten beim Kritikspiel sehr gute Noten. In Reute wurde die Dorfmitte neu gestaltet, gegenüber der „alten“ Raiffeisenbank plätschert hier ein neuer Brunnen. Dieses wird zum Anlass genommen, jährlich ein Brunnenfest abzuhalten. Natürlich ist die Musikkapelle mit dabei. Premiere hat auch die Dorfkirbe in Reute, 800 Besucher kommen zum Tanz in die Halle. Da auch die Musikanten aus Villanders/ Südtirol als Gäste bei uns sind, gibt es Gutes aus Küche und Keller ihrer Region.

1993

Beim großen Landestreffen der schwäbisch-alemannischen Narrenzünfte in Bad Waldsee marschiert die

Kapelle an dritter Stelle, sie wird somit „live“ im Fernsehen übertragen. In Gaisbeuren wird zum ersten Mal beim Umzug der „Närrischen Gaisbeurer“ teilgenommen, beim Gaisbeurer Bürgerball im „Stern“ in Reute wird zum Einmarsch gespielt. Beim Vereinsausflug nach Villanders werden die bereits seit Jahrzehnten währenden freundschaftlichen Beziehungen besonders gepflegt. Besucht wird das Frühlingsfest in Zussdorf, ebenso das Musikfest in Haidgau. Bei idealem Festwetter wird das Altstadt- und Seenachtfest ein voller Erfolg für Gäste und die Vereinskasse. Beim zehnjährigen Jubiläum der Durlesbach-Schalmeien wird im Zelt in Durlesbach Musik gemacht. Beim Flugtag des Sport- und Segelfliegerclub spielt die Kapelle beim Feldgottesdienst sowie zum Frühschoppen. Bei der zweiten Dorfkirbe in Reute ist die Stadtmusik Bonndorf/Schwarzwald zu Gast, Metzgermeister Kurt Fluhr brachte diese Kapelle nach Reute. Mit einem Ausflug nach Bonndorf revanchieren sich die Reutener Musikanten.

Ottmar Schmid war von 1994 bis 1998 1. Vorsitzender des Musikvereins. Unter seiner Leitung wurden 1994 die neuen Uniformenen präsentiert. Bis heute ist er als Uniformenwart in der Vorstandschaft tätig.
Ottmar Schmid war von 1994 bis 1998 1. Vorsitzender des Musikvereins. Unter seiner Leitung wurden 1994 die neuen Uniformenen präsentiert. Bis heute ist er als Uniformenwart in der Vorstandschaft tätig.

1994

Nach sechs Amtsjahren gibt es wieder Wechsel an der Vereinsspitze: Vorstand Karlfried Maucher gibt wegen Arbeitsüberlastung sein Amt an Ottmar Schmid ab. Rudi Heilig dankt Maucher für seinen enormen Arbeitseinsatz während dieser Amtszeit, zusammen mit seiner ganzen Familie wurde Beispielhaftes

für den Verein geleistet.