Doppelkonzert mit Harmoniemusik Eschen am 29. Oktober 2011

Doppelkonzert mit Harmoniemusik Eschen + Vorstellung der neuen Uniformen

Zu einem erstmaligen gemeinsamen Herbstkonzert hatten der Musikverein Reute-Gaisbeuren und die Harmoniemusik Eschen aus dem Fürstentum Liechtenstein am Samstagabend in die festlich dekorierte Durlesbachhalle eingeladen. Gekommen waren über 500 Konzertbesucher, deren Besuch mit Blasmusik auf hohem Niveau belohnt wurde. „Das war einfach großartig, was ich heute Abend in Bad Waldsee erleben durfte“, kommentierte Josef Mütz , Experte in Sachen Blasmusik und Ehrenvorsitzender des Blasmusikkreisverbands Ravensburg, den „Blasmusik-Delikatessenreigen“ in der Durlesbachhalle.
Josef Mütz, Reinhard Koppers, Eugen Traub, Kuno Steinhauser, die den Blasmusikkreisverband repräsentierten, wurden vom Vorsitzenden des Musikvereins Reute- Gaisbeuren Rudi Heilig namentlich begrüßt wie auch Pater Viktricius mit etlichen Ordensschwestern vom Kloster Reute sowie von kirchlicher Seite Pfarrer Karl Eiberle.
Die Stadt Bad Waldsee wurde durch den hauptamtlichen Ortsvorsteher Franz Bendel (Gaisbeuren), der die Grüße des beim Bädertag in Bad Krotzingen weilenden Bürgermeisters Roland Weinschenk übermittelte, und durch den stellvertretenden Ortsvorsteher Dr. Gunther Weiß (Reute) vertreten. Zu den Ehrengästen gehörten Josef Marschall, auf seine Initiative hin geht die 40jährige Partnerschaft mit Eschen zurück, Siegfried Frommelt, der als Stadtmusikdirektor auch langjährig die Musikkapelle Reute-Gaisbeuren dirigierte, Hemut Kiefl, früherer MdL aus Gaisbeuren.

 

 

Einen besonders herzlichen Willkommens gruß richtete Rudi Heilig an die Gäste und Freunde aus Eschen mit ihrem Präsidenten Thomas Meier an der Spitze, sowie an den Dirigenten Werner Horber und den langjährigen Präsidenten Toni Gerner, der seit 1974 ununterbrochen bei den Reutener Osterkonzerten zu Gast war.
Den ersten Teil des Herbstkonzerts bestritten die einheimischen Musikerinnen und Musiker. Jederzeit wurden die 60 Musikantinnen und Musikanten der Musikkapelle Reute -Gaisbeuren unter der Stabführung von Eugen Föhr ihrem Oberstufen-Niveau gerecht. Was sie präsentierten, ging über die traditionelle Blasmusikliteratur hinaus. Auf dem Programm standen Musikstücke von Jacob de Haan, Markus Götz und Jim Steinman. 
Bunt-fröhlich wie die symbolischen Herbstblätter wirkten Jacob de Haans „Diogenes“- Sätze, die musikalisch Episoden aus der Lebenswelt des griechischen Philosophen widerspiegelten.
Eine Reise auf die Kapverdischen Inseln inspirierte Markus Götz zum Werk „Cabo Verde“ . Die Musiker waren bei der phantasievollen Reise mit den vier Teilen (Inseln im Wind - die Eroberung – das traurige Lied – das Fest de Lebens) ganz schön gefordert. Die Gegensätze beispielsweise vom langsamen Bolero bis hin zu den triumphalen Siegesklängen wurden musikalisch gekonnt interpretiert.

Eine außergewöhnliche Klangbereicherung erfuhr das Stück durch die Integration von Akkordeon-Klängen, die Verena Weiß (Mettenberg) einfühlsam und meisterlich erklingen ließ. Der Sprung in die Moderne gelang eindrucksvoll mit dem „Tanz der Vampire“. Das Arrangement für Blasorchester dazu schrieb Wolfgang Wössner. Den einheimischen Musikern gelang es, die großen orchestralen Passagen mit dem Wechsel von ruhigen Balladen hin zu fetzigen Rockpassagen eindrucksvoll und ausdrucksstark vorzutragen.
Melanie Pahn, 2. Vorsitzende und aktive Musikerin, hatte den Auftrag übernommen, fachliche Hintergrundinformationen zu den einzelnen Stücken beizutragen. Humorvoll und charmant bewältigte sie diese Aufgabenstellung.
Ein Extralob richtete Rudi Heilig an die Adresse von Dirigent Eugen Föhr, der wegen eines Unfalls sitzend während der aufwändigen, zeitraubenden Probenphase seine Kapelle zu solch einem bewundernswerten hohen Leistungsstand gebracht hat.

Erstmals in den Reihen der einheimischen Kapelle bestätigten Kerstin Halder (Saxophon) und Markus Rist (Tuba), ihr hervorragendes Abschneiden bei den D2-Kursen.
Nach der Pause und der Vorstellung der neuen Uniformen eroberte die Gastkapelle Harmoniemusik Eschen nicht nur die Bühne, sondern ganz schnell auch die Herzen des Publikums. 
Kapellmeister Werner Horber, seit 1997 musikalischer Leiter der MH Eschen und zugleich führender Musikpädagoge bei der Schweizer Armee, hat ein exzellentes Blasorchester aufgebaut. Kostproben des einzigartigen Könnens mit den Beiträgen „Saga Candida“, „Flâklypa- Medley“, „Hair“ und „Riverdance“ überzeugten alle Anwesenden und dafür erntete die Gastkapelle auch riesigen Applaus. Dass die 52 Eschener ein wirklich harmonisches und vorzügliches Ensemble bilden und ihrem Namen alle Ehre machen, bewiesen sie schon vergangenes Jahr beim Kreismusikfest in Ziegelbach, wo sie beim Wertungsspiel in der Höchststufe auch die höchste Punktzahl und damit den Spitzenplatz erreichten.

Ob nun dänische, amerikanische, kanadische oder irische Kompositionen, die anspruchvollen Stücke mit häufigen Tempi-Wechseln und rhythmischen Zäsuren wurden stets glänzend bewältigt. Rudi Heilig betonte in seiner Dankesansprache dann auch: „Wir in Reute sind ganz stolz auf die 40jährige Partnerschaft mit der Harmoniemusik Eschen. Dieses gute Miteinander wollen wir auch weiterhin pflegen und hegen. Dem höchsten Anspruch einer Spitzenkapelle seid ihr heute bei uns im vollstem Umfang gerecht geworden.“ 
Präsident Thomas Meier (Eschen) bedankte sich mit einem sinnigen Gastpräsent, einer Tischstandarte mit dem Eschener Wappen zur steten Erinnerung. Am Abend zuvor hatten die gastgebenden Familien mit ihren Gästen das Wiedersehen ausgiebig im Dorfgemeinschaftshaus Gaisbeuren gefeiert.

Eine musikalische Wucht stellte dann noch der Ausklang dar. Alle 112 Musikerinnen und Musiker vereinten sich auf der Bühne zum Harmonieorchester „Eschen-Reute- Gaisbeuren“ und spielten gemeinsam unter wechselndem Dirigat von Werner Horber und Eugen Föhr eine Folge markanter Märsche. Es folgten „Mars der Medici“, „Unter dem Sternenbanner“ und dann nach heftigem Klatschen und lauten Zugaberufen der „Flieger-Marsch“ mit Sangesbegleitung sowie ein neu kreierter, wohlklingender Marsch, der vom 2008 verstorbenen Musikverleger Siegfried Rundel ( Rot an der Rot) noch bearbeitet worden war.

Stolz konnte Rudi Heilig bei der Präsentation der ehemaligen, alten und der neuen Uniformen auch die stolze Summe (über 50.000 Euro) der Anschaffungskosten nennen.

Durch Sponsorengelder - darunter auch ein ansehnlicher Betrag der Stadt Bad Waldsee – und auch durch das Spendenaufkommen in der bereitgestellten Tuba kann für die einzelnen Musikantinnen und Musikanten (Kosten pro Mann ca. 600 Euro, pro Frau über 800 Euro) der Eigenanteil gemildert werden. In Form, Farbe und Schnitt hat sich das Erscheinungsbild heute wesentlich geändert. Glichen die Uniformen 1952 noch Feuerwehruniformen, folgten 1963, danach 1974 und zuletzt 1994 typische Musikeruniformen. Die neuen haben jetzt - ganz nach dem Wunsch der Musikerinnen - ein trachtenmäßiges, schmuckes, farbenprächtiges Outfit bekommen. Sie sind strapazierfähig und halten vielleicht wieder 17 Jahre. 
Einen bunten Herbststrauß verbunden mit einem aufrichtigen „Vergelt`s Gott“ überreichte Rudi Heilig an Anja Merk, die sich um die Pflege der Uniformen kümmert. Blumensträuße, die Melanie Pahn überreichte, gab es auch für die beiden erfolgreichen, überaus engagierten Dirigenten.

Fotobericht: Rudi Martin

 

Imposant Ein Rückblick auf fast 60 jahre Uniformen in Reute-Gaisbeuren
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Eine musikalische Wucht Über 110 Musiker aus Reute-Gaisbeuren und Eschen zelebrieren gemeinsam insgesamt vier traditionelle Märsche
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Beeindruckend schön Die bezaubernden und wundervollen Klänge der Harmoniemusik Eschen aus Liechtenstein
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Vielen Dank für die Blumen Uniformenwartin Anja Merk erhält von Vorstand Rudi Heilig als Dank für ihr Engagement rund um die neue Uniform einen Blumenstrauß
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Zwei Dirigenten unter sich links Eugen Föhr vom MV Reute-Gaisbeuren und rechts Werner Horber von der HM Eschen
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Souverän Melanie Pahn führt die 550 Gäste gekonnt und kurzweilig durchs Programm
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Die neuen Uniformen des MV RG werden präsentiert von Bettina Fluhr und Jochen Hörmann
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