Generalversammlung 2011

Der Dirigentenwechsel verlief harmonisch – Die Zahl der Musiker ist steigend

48 junge Leute lernen ein Instrument

Nach 18 Jahren wird eine neue Uniform beschafft – beim Doppelkonzert im Oktober

ist Vorstellung

Wenn ein Dirigent nach achtundzwanzig erfolgreichen Jahren sein Amt abgibt, ist es

natürlich ein Meilenstein für einen Musikverein. So stand auch diese Tatsache im

Mittelpunkt der ordentlichen Generalversammlung des Musikvereins Reute-

Gaisbeuren. Doch die Kündigung kam nicht aus heiterem Himmel, bereits drei Jahre

zuvor schon wollte Stadtmusikdirektor Siegfried Frommelt sein Amt in jüngere Hände

geben. Die Stellenausschreibung war erfolgreich, die Vorstandschaft hatte sogar ein

ganz respektables Bewerberfeld. Die Entscheidung fiel dann eindeutig auf Eugen

Föhr, Ringschnait. Er dirigierte vorher in Gutenzell, parallel dazu ist er ein gefragter

Posaunist beim Stadtorchester Biberach. Sein erster Auftritt in Reute war dann am

„Weißen Sonntag“.

Der Musikverein Reute-Gaisbeuren überzeugte schließlich den scheidenden

Siegfried Frommelt, dass er nicht ohne ein letztes Osterkonzert im Jahre 2010 sich

von seinen vielen Fans verabschieden könne. Und so kamen sie auch zuhauf in die

Durlesbachhalle. Über siebenhundert Besucher erlebten nochmals ein sehr gut

ausgewähltes und mit höchster Präzision vorgetragenes Konzert. In der Laudatio

sprach der langjährige Vorsitzende des Blasmusikkreisverbandes Josef Mütz von

Frommelt als höchstverdienstvollen, begnadeten Vollblutmusiker. Und Minister Rudi

Köberle setzte als Vorsitzender des Landesverbandes Baden-Württemberg noch

eines drauf: Das Land ist stolz auf so einen Stadtmusikdirektor. Ob beim Auftritt bei

der „Grünen Woche“ in Berlin, bei einer konstituierenden Sitzung des Landtages,

oder, wie im Jahre 2010, beim großen Neujahrsempfang von Günter Oettinger im

Neuen Schloss, die Musikkapelle Reute-Gaisbeuren hatte immer den richtigen Ton.

Rudi Heilig als erster Vorsitzender des Vereines konnte durchaus positive Zahlen

und Fakten des insgesamt 537 Personen zählenden Vereines benennen. So erhöhte

sich das Oberstufenorchester um 3 Personen auf 57 Aktive. Ausgebildet werden

derzeit 48 junge Leute, davon sind bereits 20 Personen im eigenen Vororchester

unter der Leitung von Irina Oppermann, 9 junge Musiker spielen bei Dietmar Ruf im

Jugendblasorchester. Jugendleiterin Bettina Fluhr kündigte in ihrem Bericht den Start

einer musikalischen Früherziehung an. Für die Eltern der Jungmusikanten ist es sehr

wertvoll, dass fast der komplette Unterricht in Reute stattfindet.

Der stete Zugang an Musikern sowie die Tatsache, dass die derzeitige Uniform nach

18 Jahren nicht mehr ganz so top ist, veranlasste die Verantwortlichen zur

Anschaffung einer neuen Uniform. Die Auswahl einer Spezialanfertigung steht

derzeit vor dem Abschluss, wenn die Finanzierung klappt, soll bei einem

Doppelkonzert im Oktober dieses Jahres in Reute die neue Uniform präsentiert

werden.

Das Vereinsjahr Revue passieren ließ Hilde Heine als Schriftführerin. Dabei ist das

Festival der Blasmusik zusammen mit den Nachbarkapellen Blönried/Zollenreute und

Rötenbach in bester Erinnerung. Ebenso die festliche Gestaltung des Gottesdienstes

am zweiten Weihnachtsfeiertag. Auch gingen die Musikanten achtmal in den Kursaal-

Stadthalle, Einheimische und Gäste erfreuten sich gerne jeweils eine Stunde lang

beim Frühschoppenkonzert.

Von einem umsatzstarken Geschäftsjahr konnte Kassier Franz Maucher berichten.

Gute Spendeneingänge und Mitgliedsbeiträge (auch die Musiker zahlen selber einen

Beitrag) sowie die Erträge aus Arbeitseinsätzen überstiegen die Geschäftsausgaben

um 6000 Euro. Finanziert waren so auch die Kosten für Instrumente und Noten in

Höhe von 12000 Euro. Voll des Lobes war Eugen Föhr als neuer Dirigent über den

Leistungsstand der Kapelle. Auch der Probenbesuch sei akzeptabel, ein

pünktlicheres Erscheinen wäre noch wünschenswert.

Die Entlastung der Vorstandschaft (beantragt von Lothar Hanser, Vorstand der

Raiffeisenbank Reute-Gaisbeuren) war Formsache. Bei den Wahlen löste Christof

Blaser seinen Vorgänger im Amte des Notenwartes Jakob Bosch ab, sein Studium

fordert ihn derzeit stark. Wiedergewählt wurden Melanie Pahn als stellvertretende

Vorsitzende, Franz Maucher als Kassier, Klaus Wachter als Instrumentenwart und

Irmgard Jacob als Vertreterin der 416 Fördermitglieder.

Für je vierzigjähriges Ehrenamt von Vorstand Heilig und Kassier Maucher hatte

Reinhard Koppers als Vorsitzender des Blasmusikkreisverbandes jede Menge Lob

parat. Er überreichte den beiden die Fördermedaille in Gold mit Diamant samt

Ehrenbrief. Ortsvorsteher Lothar Grobe zollte den Verantwortlichen Respekt für

hervorragendes Engagement, die konsequente Jugendarbeit sei in hohem Maße

vorbildlich. Ottmar Schmid spielte 54 Jahre Trompete beim Verein, daneben war er

auch Vorstand, Schriftführer und Uniformenwart. Zu seinem Ausscheiden schenkte

ihm der Verein als Dank „seine“ Trompete.

Beim Ausblick auf das laufende Jahr stellte Rudi Heilig die SWR4-Schlagerparty am

Freitag, 18. Februar in der Durlesbachhalle in den Fokus. Beim Osterkonzert wird

Minister Rudi Köberle die verliehene PRO MUSICA-Plakette überreichen. Am 28./29.

Oktober ist die befreundete Harmoniemusik Eschen/Liechtenstein zu Gast,

gemeinsam wird zu einem Doppelkonzert eingeladen.