Der Dirigentenwechsel verlief harmonisch – Die Zahl der Musiker ist steigend
48 junge Leute lernen ein Instrument
Nach 18 Jahren wird eine neue Uniform beschafft – beim Doppelkonzert im Oktober
ist Vorstellung
Wenn ein Dirigent nach achtundzwanzig erfolgreichen Jahren sein Amt abgibt, ist es
natürlich ein Meilenstein für einen Musikverein. So stand auch diese Tatsache im
Mittelpunkt der ordentlichen Generalversammlung des Musikvereins Reute-
Gaisbeuren. Doch die Kündigung kam nicht aus heiterem Himmel, bereits drei Jahre
zuvor schon wollte Stadtmusikdirektor Siegfried Frommelt sein Amt in jüngere Hände
geben. Die Stellenausschreibung war erfolgreich, die Vorstandschaft hatte sogar ein
ganz respektables Bewerberfeld. Die Entscheidung fiel dann eindeutig auf Eugen
Föhr, Ringschnait. Er dirigierte vorher in Gutenzell, parallel dazu ist er ein gefragter
Posaunist beim Stadtorchester Biberach. Sein erster Auftritt in Reute war dann am
„Weißen Sonntag“.
Der Musikverein Reute-Gaisbeuren überzeugte schließlich den scheidenden
Siegfried Frommelt, dass er nicht ohne ein letztes Osterkonzert im Jahre 2010 sich
von seinen vielen Fans verabschieden könne. Und so kamen sie auch zuhauf in die
Durlesbachhalle. Über siebenhundert Besucher erlebten nochmals ein sehr gut
ausgewähltes und mit höchster Präzision vorgetragenes Konzert. In der Laudatio
sprach der langjährige Vorsitzende des Blasmusikkreisverbandes Josef Mütz von
Frommelt als höchstverdienstvollen, begnadeten Vollblutmusiker. Und Minister Rudi
Köberle setzte als Vorsitzender des Landesverbandes Baden-Württemberg noch
eines drauf: Das Land ist stolz auf so einen Stadtmusikdirektor. Ob beim Auftritt bei
der „Grünen Woche“ in Berlin, bei einer konstituierenden Sitzung des Landtages,
oder, wie im Jahre 2010, beim großen Neujahrsempfang von Günter Oettinger im
Neuen Schloss, die Musikkapelle Reute-Gaisbeuren hatte immer den richtigen Ton.
Rudi Heilig als erster Vorsitzender des Vereines konnte durchaus positive Zahlen
und Fakten des insgesamt 537 Personen zählenden Vereines benennen. So erhöhte
sich das Oberstufenorchester um 3 Personen auf 57 Aktive. Ausgebildet werden
derzeit 48 junge Leute, davon sind bereits 20 Personen im eigenen Vororchester
unter der Leitung von Irina Oppermann, 9 junge Musiker spielen bei Dietmar Ruf im
Jugendblasorchester. Jugendleiterin Bettina Fluhr kündigte in ihrem Bericht den Start
einer musikalischen Früherziehung an. Für die Eltern der Jungmusikanten ist es sehr
wertvoll, dass fast der komplette Unterricht in Reute stattfindet.
Der stete Zugang an Musikern sowie die Tatsache, dass die derzeitige Uniform nach
18 Jahren nicht mehr ganz so top ist, veranlasste die Verantwortlichen zur
Anschaffung einer neuen Uniform. Die Auswahl einer Spezialanfertigung steht
derzeit vor dem Abschluss, wenn die Finanzierung klappt, soll bei einem
Doppelkonzert im Oktober dieses Jahres in Reute die neue Uniform präsentiert
werden.
Das Vereinsjahr Revue passieren ließ Hilde Heine als Schriftführerin. Dabei ist das
Festival der Blasmusik zusammen mit den Nachbarkapellen Blönried/Zollenreute und
Rötenbach in bester Erinnerung. Ebenso die festliche Gestaltung des Gottesdienstes
am zweiten Weihnachtsfeiertag. Auch gingen die Musikanten achtmal in den Kursaal-
Stadthalle, Einheimische und Gäste erfreuten sich gerne jeweils eine Stunde lang
beim Frühschoppenkonzert.
Von einem umsatzstarken Geschäftsjahr konnte Kassier Franz Maucher berichten.
Gute Spendeneingänge und Mitgliedsbeiträge (auch die Musiker zahlen selber einen
Beitrag) sowie die Erträge aus Arbeitseinsätzen überstiegen die Geschäftsausgaben
um 6000 Euro. Finanziert waren so auch die Kosten für Instrumente und Noten in
Höhe von 12000 Euro. Voll des Lobes war Eugen Föhr als neuer Dirigent über den
Leistungsstand der Kapelle. Auch der Probenbesuch sei akzeptabel, ein
pünktlicheres Erscheinen wäre noch wünschenswert.
Die Entlastung der Vorstandschaft (beantragt von Lothar Hanser, Vorstand der
Raiffeisenbank Reute-Gaisbeuren) war Formsache. Bei den Wahlen löste Christof
Blaser seinen Vorgänger im Amte des Notenwartes Jakob Bosch ab, sein Studium
fordert ihn derzeit stark. Wiedergewählt wurden Melanie Pahn als stellvertretende
Vorsitzende, Franz Maucher als Kassier, Klaus Wachter als Instrumentenwart und
Irmgard Jacob als Vertreterin der 416 Fördermitglieder.
Für je vierzigjähriges Ehrenamt von Vorstand Heilig und Kassier Maucher hatte
Reinhard Koppers als Vorsitzender des Blasmusikkreisverbandes jede Menge Lob
parat. Er überreichte den beiden die Fördermedaille in Gold mit Diamant samt
Ehrenbrief. Ortsvorsteher Lothar Grobe zollte den Verantwortlichen Respekt für
hervorragendes Engagement, die konsequente Jugendarbeit sei in hohem Maße
vorbildlich. Ottmar Schmid spielte 54 Jahre Trompete beim Verein, daneben war er
auch Vorstand, Schriftführer und Uniformenwart. Zu seinem Ausscheiden schenkte
ihm der Verein als Dank „seine“ Trompete.
Beim Ausblick auf das laufende Jahr stellte Rudi Heilig die SWR4-Schlagerparty am
Freitag, 18. Februar in der Durlesbachhalle in den Fokus. Beim Osterkonzert wird
Minister Rudi Köberle die verliehene PRO MUSICA-Plakette überreichen. Am 28./29.
Oktober ist die befreundete Harmoniemusik Eschen/Liechtenstein zu Gast,
gemeinsam wird zu einem Doppelkonzert eingeladen.